12/22/2024

5-Meter Lücke bei der Magdeburger Weihnachtsmarkt!!

 Magdeburg – Eigentlich hätte hier niemals ein Auto durchkommen dürfen. Hier, wo neben der Straßenbahnhaltestelle „Alter Markt“ mitten in der City der Magdeburger Weihnachtsmarkt beginnt. Eigentlich.

 

Doch genau hier raste Todesfahrer Taleb A. (50) mit seinem schweren BMW X3 durch eine fünf Meter breite Zufahrt, tötete fünf Menschen und verletzte 200 zum Teil lebensgefährlich. Diese Opfer gab es aber nur, weil es offenbar ein dramatisches Versagen beim Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes in Magdeburg gab.

Mobile Sperre für Autos fehlte
Denn eigentlich hätte an dieser Stelle gar keine 5-Meter-Lücke sein dürfen. Nach BILD-Informationen sollte dort neben der Glühwein-Pyramide als mobile Sperre gegen Auto-Anschläge ein Bulli der Polizei quer stehen.

Doch der fehlte entweder oder stand an der falschen Stelle. Nur dadurch war es dem Attentäter möglich, mit seinem BMW auf den Weihnachtsmarkt zu rasen und ein Blutbad anzurichten.

Doch trotz der massiven Vorwürfe und der dramatischen Folgen sagt Ronni Krug, Beigeordneter für Ordnung bei der Stadt Magdeburg auf der Pressekonferenz: „Das Sicherheitskonzept war gut. Es mussten aber auch Rettungs- und Fluchtwege freigehalten werden.“

Dann ergänzt er: „Denken sie zum Beispiel an die Loveparade-Katastrophe.“ Was er verschweigt: Natürlich sind Rettungs- und Fluchtwege vorgeschrieben, aber dort müssen, wie im Sicherheitskonzept vorgesehen, mobile Sperren stehen. Die man dann im Notfall schnell zur Seite fahren kann.

Experte vermutet Sperre fehlte an mehreren Tagen
Detlev Schürmann von der Technischen Universität Cottbus-Senftenberg hat nach dem Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin ein Konzept erstellt, um Veranstaltungen gegen Terror- oder Amokangriffe mit Fahrzeugen zu schützen. Der Experte zu BILD: „Es gibt vorher eine Gefährdungsanalyse, man bildet Schutzzonen. Hier sollten die Rettungswege durch mobile Fahrzeugsperren geschützt werden. Warum das nicht gemacht wurde, weiß ich nicht. Aber dann kann man sich das ganze Sicherheitskonzept gegen sogenannte Überfahrtaten sparen. Es war eben lückenhaft.“

Der Magdeburger Ronni Krug sagte, ein Auto-Anschlag sei nicht vorhersehbar. Eine kaum nachvollziehbare Aussage! Experte Schürmann sagt dazu: „Gerade nach den Anschlägen vom Breitscheidplatz und in Nizza schützen wir ja genau deshalb Weihnachtsmärkte mit diesen Sperren. Weil wir so etwas eben befürchten. Warum macht man das denn sonst? Mobile Sperren sind natürlich teurer als die günstigen Betonlegosteine.“

Der Experte vermutet sogar, dass die mobilen Fahrzeugsperren auch an anderen Tagen nicht vorhanden waren. Denn der Attentäter hatte den Weihnachtsmarkt ja ausspioniert, wie sonst hätte er dort die Lücke erkennen können?

Schürmann: „Das sind nämlich auch psychologische Sperren, so ein quer stehendes Polizei-Auto schreckt ab.“ Offenbar war genau das in Magdeburg aber nicht der Fall. Trotz Nachfrage bei Stadt und Polizei gibt es keine Antwort, wer dafür verantwortlich ist und ob gegen Beamte ermittelt wird.

Geen opmerkingen: