3/28/2024

Spaniens Tierschutz-Dilemma:

Hunde, Pferde und Stiere spielen eine wichtige Rolle in der spanischen Festkultur. Viele dieser Tiere werden jedoch dabei misshandelt, insbesondere Jagdhunde. Um dies zu beheben, hat Spanien 2023 das Gesetz zum Schutz der Tierrechte und des Tierwohls verabschiedet. Einige Spanier:innen weigern sich aber, ihre Traditionen zu ändern.

Im andalusischen Villamartín versorgt Saskia Rinia van Rauta seit 20 Jahren ehrenamtlich Hunde, die in der Auffangstation San Anton abgegeben werden. Viele Tiere sind verängstigt, unterernährt und manche von ihren Misshandlungen gezeichnet.

Besonders die spanischen Windhunde – „Galgos“ – leiden. Sie werden für die Hasenjagd, aber auch bei Hunderennen eingesetzt und nicht selten „entsorgt“, wenn sie nicht mehr die gewünschte Leistung erbringen. Doch mit dem neuen Gesetz sollen hohe Strafen für das Aussetzen, Misshandeln und Töten von gesunden Tieren verhängt werden.

Ricardo Pérez organisiert seit 35 Jahren in Villamartín das alljährliche Galgo-Rennen während der traditionellen „Feria“, einem Fest mit Musik, Tanz und Essen – aber auch einer Viehmesse und Stierkampf. Gesetz hin oder her, er wird weiter Galgos für die Jagd und die Hunderennen züchten. Wie viele Jäger spricht er sich dafür aus, Jagdhunde wie die Galgos aus dem Gesetz zu nehmen.

Im September 2023 tritt das neue Gesetz zum Tierwohl in Kraft – und tatsächlich gilt es nur für Haustiere! Die Jägerlobby hat sich durchgesetzt. Für die Aktivistin Ana Béjar von der Tier- und Naturschutzorganisation PACMA geht das neue Gesetz nicht weit genug, sie fordert ein Gesetz ohne Ausnahmen. 
 
 
 

 

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