7/20/2025

Die letzten wahren Ninjas des Alltags:

Fass niemanden über fünfzig an. Im Ernst.


Das ist nicht einfach eine Generation – das ist eine eigene Überlebensform. Zäh wie eine Woche altes Brot und schnell wie Omas Patschen, die mit der Präzision eines Bumerangs durch die Luft fliegen.

Mit fünf konnten sie schon am Klang des Kochtopfs die Laune der Mutter erkennen. Mit sieben hatten sie einen Schlüssel am Band und die Ansage: „Essen ist im Kühlschrank, wärmen – aber nichts anbrennen lassen.“ Mit neun kochten sie Suppe ohne Rezept, mit zehn wussten sie, wie man einen Wasserhahn abdichtet und vor dem Hund vom Nachbarn mit einem Kübel am Kopf davonrennt. Von früh bis spät – draußen.

Ohne Handys. Statt WLAN: eine klare Route – Schule, Fluss, heim im Dunkeln, mit Knien wie eine Landkarte aus dem Krieg. Die Knie wurden mit Spucke und einem Breitwegerlblatt geflickt. Und wenn’s weh tat, hieß es: „Ist’s nicht ab – tut’s auch nicht weh.“
Sie aßen Brot mit Zucker, tranken Wasser aus dem Gartenschlauch – mit einem Mikrobiom, um das sie jeder Joghurt beneiden würde. Allergien gab’s keine. Und wenn doch – dann wurde geschwiegen.

Sie kennen fünfzehn Methoden, um Gras-, Fett-, Blut-, Gatsch- und Tintenflecken zu entfernen – weil man „sauber“ heimkommen musste.

Und das war noch nicht alles. Sie haben erlebt:
– Transistorradios,
– Schwarzweiß-Fernseher,
– Plattenspieler,
– Tonbandgeräte und Kassetten,
– CDs…


Und heute tragen sie tausende Lieder in der Hosentasche – und vermissen das Knistern einer Kassette, zurückgespult mit dem Bleistift.
Den Führerschein in der Tasche, fuhren sie quer durchs Land – ohne Hotel, ohne Klimaanlage, ohne GPS. Nur mit einem Straßenatlas, auf dem das ganze Land auf ein paar Seiten war. Und sie kamen an.
Mit einem Lächeln. Und einem Eiersemmerl im Kofferraum.



Das ist die letzte Generation, die sich an eine Welt ohne Internet erinnert, ohne ständige Erreichbarkeit, ohne Angst vor leerem Akku.
Sie hatten Hefte mit Rezepten – keine Apps. Und sie wussten Geburtstage auswendig. Oder… sie kamen halt nicht.

Das sind Menschen, die:
– alles mit Isolierband, Büroklammer und Zange reparieren;
– einen einzigen Fernsehsender hatten – und ihnen war nie fad;
– wussten, dass „blättern“ was mit dem Telefonbuch zu tun hat – nicht mit Social Media;
– und glaubten: Wenn du nicht abhebst, lebst du. Rufst eh zurück.

Sie sind anders.
Sie haben emotionalen Asbest, ein Immunsystem aus der Mangelzeit und Reflexe, trainiert auf der Spielplatzhölle. Die letzten wahren Ninjas des Alltags.

Fass keinen 50+ an. Er hat mehr gesehen, tiefer gelebt und trägt Pfefferminzbonbons in der Jacke, die älter sind als dein Kind.
Er hat eine Kindheit ohne Kindersitz, Helm und Sonnencreme überstanden. Die Schule – ohne Laptop. Die Jugend – ohne Scrollen. Und fragt Google nichts – weil er Instinkt hat.

Und trotzdem – hat er mehr Erinnerungen als du Fotos in der Cloud.

🔮 @FabulaX

 

 

 

 

 

 

 

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