Zürich – Liegt seit 78 Jahren ein Milliarden-Schatz der Nazis auf einem geheimen Konto der Schweizer Bank „Credit Suisse“?
Es
ist Stoff wie aus einem Thriller von Dan Brown: Nazi-Nachkommen,
internationale Top-Anwälte und das jüdische „Simon-Wiesenthal Center“
sind gemeinsam auf der Jagd nach einem seit dem Zweiten Weltkrieg
verschollenen Nazi-Schatz. Eingezahlt auf ein mysteriöses Konto bei
einer geheimnisvollen Bank, die sich wortkarg und verschlossen gibt.
Wird dieser Schatz nun gehoben?
Der
Thriller begann mit einer Liste. 1984 fand sie System-Administrator
Pedro Filipuzzi (damals 20) bei Aufräumarbeiten in einem Lagerraum des
Bankhauses „Banca National de Desarollo“ in Buenos Aires (Argentinien)
500 vergilbte Seiten, darauf: 12 000 deutsche Namen, alphabetisch
geordnet, Geburtsdaten und ominöse Nummern. Zudem Einträge deutscher
Firmen, die in den 30er- und 40er-Jahren Vertretungen in Argentinien
hatten: Rheinmetall, Leipziger Messeamt, Thyssen, viele kleinere Firmen.
Dahinter Vermerke mit der Höhe von Geldeinzahlungen.
Diese Liste soll der Schlüssel zu einem Milliardenvermögen sein
Jahrelang
unterstützten deutsche Hitler-Anhänger von Argentinien aus die NSDAP.
Sie zahlten Millionen Peso auf ein Konto der „Banco Transatlantico
Aleman“, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bank. Offiziell wurde
das Geld für die „Deutsche Winterhilfe“ verwendet.
Doch nicht
alles ging an die NSDAP:
Die Liste soll belegen, dass ein Großteil des
Geldes auf ein Konto bei der „Schweizer Kreditanstalt“ (seit 1997 Credit
Suisse) floss. Verwaltet wurde das Geheimvermögen von Bank-Präsident
Ludwig Freude († 1956) persönlich, deutsch-argentinischer Unternehmer
und glühender Nationalsozialist.
Erst nach Jahren bemerkte Finder
Filipuzzi, wie brisant die gefundene Liste ist. Er ermittelte auf
eigene Faust, wandte sich an die Nachfahren von Bankchef Freude, doch
die Credit Suisse mauerte.
Ende 2019 übergab Filipuzzi die
Dokumente schließlich dem Simon-Wiesenthal-Center. „Wir glauben, dass
sich auf dem Konto Geld befindet, das den Opfern des Nationalsozialismus
gestohlen worden ist“, so ein Sprecher.
Doch den
Wiesenthal-Anwälten wurde kein Einblick in die Bankgeschäfte gewährt –
ebenso nicht den Nachfahren hochrangiger Nazis und von Firmeneigentümern
auf der Liste, die sich für das verschollene Geld interessieren.
Um gewünschte Auskünfte zu erhalten, teilte die Bank schriftlich mit, solle man sich „an internationale Gerichte wenden.“
Stattdessen
ermittelt die Schweizer Bank nun selbst: Wie BILD erfuhr, sollen bis zu
40 Mitarbeiter – Historiker, Anwälte, Finanzexperten – nach einem
womöglich getarnten Geheim-Konto im eigenen Haus suchen. Ein Sprecher
der „Credit Suisse“ zu BILD: „Bisher haben wir kein Konto gefunden.“
Anwälte
aus Buenos Aires, Washington, Berlin und Zürich sind eingeschaltet.
Können sie die Lösung des Geheimnisses erzwingen? Ein mit den Akten
vertrauter Anwalt zu BILD: „Wenn das Konto unter dem Namen einer Firma
angelegt wurde und nicht unter dem Namen Ludwig Freude, dann ist es fast
unmöglich, das Konto zu identifizieren.“
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1/05/2025
Argentinien - Adolf - Rothschild - Schweiz:
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