1/05/2025

Argentinien - Adolf - Rothschild - Schweiz:

 Zürich – Liegt seit 78 Jahren ein Milliarden-Schatz der Nazis auf einem geheimen Konto der Schweizer Bank „Credit Suisse“?

Es ist Stoff wie aus einem Thriller von Dan Brown: Nazi-Nachkommen, internationale Top-Anwälte und das jüdische „Simon-Wiesenthal Center“ sind gemeinsam auf der Jagd nach einem seit dem Zweiten Weltkrieg verschollenen Nazi-Schatz. Eingezahlt auf ein mysteriöses Konto bei einer geheimnisvollen Bank, die sich wortkarg und verschlossen gibt.

Wird dieser Schatz nun gehoben?

Der Thriller begann mit einer Liste. 1984 fand sie System-Administrator Pedro Filipuzzi (damals 20) bei Aufräum­arbeiten in einem Lagerraum des Bankhauses „Banca National de Desarollo“ in Buenos Aires (Argentinien) 500 vergilbte Seiten, darauf: 12 000 deutsche Namen, alphabetisch geordnet, Geburtsdaten und ominöse Nummern. Zudem Einträge deutscher Firmen, die in den 30er- und 40er-Jahren Vertretungen in Argentinien hatten: Rheinmetall, Leipziger Messeamt, Thyssen, viele kleinere Firmen. Dahinter Vermerke mit der Höhe von Geldeinzahlungen.

Diese Liste soll der Schlüssel zu einem Milliardenvermögen sein
Jahrelang unterstützten deutsche Hitler-Anhänger von Argenti­nien aus die NSDAP. Sie zahlten Millionen Peso auf ein Konto der „Banco Transatlantico Aleman“, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bank. Offiziell wurde das Geld für die „Deutsche Winterhilfe“ verwendet.

Doch nicht alles ging an die NSDAP:
Die Liste soll belegen, dass ein Großteil des Geldes auf ein Konto bei der „Schweizer Kreditanstalt“ (seit 1997 Credit Suisse) floss. Verwaltet wurde das Geheimvermögen von Bank-Präsident Ludwig Freude († 1956) persönlich, deutsch-argentinischer Unternehmer und glühender Nationalsozialist.

Erst nach Jahren bemerkte Finder Filipuzzi, wie brisant die gefundene Liste ist. Er ermittelte auf eigene Faust, wandte sich an die Nachfahren von Bankchef Freude, doch die Credit Suisse mauerte.

Ende 2019 übergab Filipuzzi die Dokumente schließlich dem Simon-Wiesenthal-Center. „Wir glauben, dass sich auf dem Konto Geld befindet, das den Opfern des Nationalsozialismus gestohlen worden ist“, so ein Sprecher.

Doch den Wiesenthal-Anwälten wurde kein Einblick in die Bankgeschäfte gewährt – ebenso nicht den Nachfahren hochrangiger Nazis und von Firmeneigentümern auf der Liste, die sich für das verschollene Geld interessieren.

Um gewünschte Auskünfte zu erhalten, teilte die Bank schriftlich mit, solle man sich „an internationale Gerichte wenden.“

Stattdessen ermittelt die Schweizer Bank nun selbst: Wie BILD erfuhr, sollen bis zu 40 Mitarbeiter – Historiker, Anwälte, Finanzexperten – nach einem womöglich getarnten Geheim-Konto im eigenen Haus suchen. Ein Sprecher der „Credit Suisse“ zu BILD: „Bisher haben wir kein Konto gefunden.“

Anwälte aus Buenos Aires, Washington, Berlin und Zürich sind eingeschaltet. Können sie die Lösung des Geheimnisses erzwingen? Ein mit den Akten vertrauter Anwalt zu BILD: „Wenn das Konto unter dem Namen einer Firma angelegt wurde und nicht unter dem Namen Ludwig Freude, dann ist es fast unmöglich, das Konto zu identifizieren.“

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